Geht Tierschutz nicht "billiger"?
Können die Kosten nicht so gesenkt werden, dass kostenlose oder günstigere Vermittlung möglich ist?
All diese Ausgaben bringen mich in die Situation, dass ich entweder diese Vermittlungsgebühr erheben muss oder die Sorgfältigkeit meiner Arbeit einschränken müßte.
Sparen könnte man, aber immer nur zu Lasten der Tiere, zum Beispiel in dem man:
- Ratten die reinkommen und auf den ersten Blick gesund ausssehen einfach direkt weitervermittelt
→Nachteil: manchmal treten Erkrankungen erst zu Tage, wenn das Tier zur Ruhe gekommen ist oder durch den Stress den auch eine Umsetzung in ein besseres Umfeld ist. Ich würde also nicht nur Tiere vermitteln die möglicherweise krank sind, sondern auch welche die ich nciht einschätzen und beeinflussen kann. Ich möchte aber verhindern, dass Tiere falsch eingeschätzt werden oder in ein Zuhause kommen in das sie nicht passen, das schadet dem Tierschutz enorm.
- Schutzverträge abschließen die eine "Gesundheitsgewähr" ausschließen
→Nachteil: Man steckt nie drin in so einem Tier. Ist die Krankheit hier bereits vorhanden gewesen kann ich das unmöglich immer vorab erkennen, dennoch bin ich der Meinung das diese Erkrankungen in meinen Aufgabenbereich fallen. Lebte das Tier noch bei mir würde ich ja auch für diese Behandlung aufkommen. Menschen die kranke Tiere aus dem Tierschutz bekommen und dann "alleingelassen" werden gehen sehr schnell bei der nächsten Anschaffung zu Vermehrern oder in Zoogeschäfte. Dies geschieht nicht, wenn der Vermittler die Verantwortung nicht abschiebt.
- Ratten nicht persönlich ins neue Heim fahren, sondern andere Leute (die man zum Teil gar nicht kennt) zur
Vorkontrolle schicken und die Tiere dann auf mehrgliedrige Transportketten schicken.
→Nachteil: Letztenendes ist es eine Sache zwischen mir und dem Übernehmer ob ich ihm/ihr meine Tiere anvertrauen möchte. es geht nicht darum dass mir jemand sympathisch sein muss, ich bin erwachsen genug um zu wissen, dass niemand schlecht für seine Tiere sorgt nur weil wir nicht auf einer Wellenlänge sind. Ich kenne Fälle in denen andere Vermittler vermittelt hätten aber ich nicht und eben auch solche in denen andere Vermittler nicht vermittelt hätten, ich es getan habe und bisher habe ich mich niemals getäuscht. Vermittlung von Tieren ist vertrauenssache, von beiden Seiten aus, das ohne jeden direkten Kontakt zu machen halte ich nur in Ausnahmefällen für sinnvoll.
- Keine Ratten aufnehmen die krank, trächtig oder offenkundig schwer vermittelbar sind
→Nachteil ist offenkundig, denn genau diese Tiere sind es, die Hilfe brauchen und es wäre wohl kaum erbaulich Tierschutz zu betreiben und diese "Ärmsten der Armen" von vornherein aus rein finanziellen Gründen auszuschließen.
- nur regional vermitteln
→sicher werde auch ich mich entscheiden so viele Ratten wie möglich ohne lange Transporte zu vermitteln. Jedoch kommt es immer mal vor, dass regional unterschiedlich regelrechte Schwemmen an einem bestimmten "Typ" (Geschlecht, Farbe, Zeichnung) auftreten und diese nur schwer ein Zuhause finden, während sie einige km weiter weg "gefragt" sind. Auch gibt es immer wieder ganz besondere Ratten (sogenannte Problemtiere), die ganz besondere Menschen brauchen und wenn dann solch ein Mensch gefunden ist darf es einfach keine Rolle spielen wo dieser Mensch lebt. Ich bin auch der Meinung, das ein einmaliger Transport, der vernünftig vobeireitet ist (nicht in der Mittagshitze, große Box mit Futter und Wasser, regelmäßige Kontrolle) für die meisten Ratten absolut ok ist.
All diese Nachteile der "Kostenminimierung" bringen mich zu dem Schluss, dass vernünftiger Tierschutz nuneinmal Geld kostet. Ich bin auch bereit drauf zu zahlen, nur jedoch in dem Rahmen, das meine eigene Existenz und die meiner Tiere gesichert ist. Sollte ein Adoptionswilliger Probleme mit der Schutzgebühr haben, möge er mich ansprechen in vielen Fällen wird es eine Lösung geben.