Kommt Zeit, kommt Huhn...

Als ich unseren Resthof bezog schmiedete ich Pläne einmal Laufenten und Hühner zu halten. Wenig später bekam ich von meinem Nachbarn ein Laufentenpaar geschenkt. Leider starb die Dame sehr schnell und so suchte ich nach einer neuen Gefährtin für meinen Erpel Jörn. So zogen die Entendamen Anne und Evi zu uns. Alle 3 sind ein bischen scheu, aber wirklich niedlich.

So bekam mein Nachbar Wind davon, dass wir auch planten einige Hühner aufzunehmen, ich hatte hierbei eigentlich an 5 oder 6 ehemalige Batteriehühner gedacht. So stand er eines Tages vor der Türe und fragte ob ich seine "überzähligen" Hühner wolle... Da ich mir gut denken konnte was denen wohl blühen mag, wenn ich "Nein." sage nickte ich nur. Einen Tag später saßen dann 14 Zwerghennen und 3 -hähne in meinem Stall. Zunächst hatte ich überlegt einen Teil der Tierchen weiterzugeben.. nur.. wo findet man ein Zuhause in dem die Hühner wenn sie einmal zu alt sind um Eier zu legen trotzdem bis an ihr natürliches Lebensende ganz Huhn sein dürfen?

Nunja... ich gehe morgens in den Stall, sage "Guten Morgen!" bringe frisches Wasser und etwas selbstgemischtes Körnerfutter, welches mir zum Teil schon aus der Hand gepickt wird.
Dann mach ich die Klappe auf und die Hühner und Entchen schwärmen aus. 2000qm reichen, damit 20 Schnabeltiere tun können, was sie eben tagsüber tun möchten. Mit Eintritt der Dämmerung kehren die Damen und Herren in den Stall zurück und erwarten mich. Ich komme dann nochmal rein, wechsel das Wasser, bringe noch ein bischen Futter, einige der Hennen lassen sich kraulen (wer glaubt das nur Katzen einem um die Beine streichen irrt sich!). Sammle die Eier ein (für noch mehr Vögel ist kein Platz) und zähle durch ob alle da sind. Manchmal muss ich dann noch raus und Jörn überzeugen, dass unter der Tanne kein guter Schlafplatz für ihn und seine Damen ist. Die Idee eines Stalls ist es, dass ich nachdem ich "Gute Nacht." gesagt hab klappe und Türe schließe und Fuchs und Marder keinen Zugang haben. Unter der Tanne klappt das eher nicht.

Für diesen Ablauf ist es völlig egal ob da nun 6 oder 17 Hühner sind. Nur der Verbrauch an Futter und Stroh ist etwas höher und das Eieraufkommen ist so hoch, dass weder wir, noch unsere Tiere, noch die Nachbarn derartige Mengen essen können (ich hole eden Tag 7-10 Eier aus dem Stall). Eier enthalten unter anderem die Aminosäure Methionin, die mit dem Grundfutter schwer abzudecken ist. Wer also seine Ratties gelegentlich ein Ei anbieten möchte, erhält sie in der Legesaison hier für 15ct/Stück, incl Verpackung. Ich beschrifte die Eier mit dem Legedatum, von da an sind sie im Kühlschrank 4 Wochen haltbar.

Medikamentenrückstände:
Wird ein Huhn krank wird es mit einer kleinen Gruppe Kumpane für die Dauer der sogenannten Wartezeit umgesetzt (ich hab hinterm Haus noch einen Stall und 1000qm Garten, die dann dieser Krankengruppe zur Verfügen stünden). In dieser Zeit müssen natürlich alle Eier dieses Huhns entsorgt werden (möglich ist das, weil ich Braun- und Grünleger habe, kommt also ein krankes Braunlegerhuhn mit einigen Grünlegern in den Krankenstand kann ich zuverlässig erkennen welche Eier vom "kranken Huhn" sind.